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Catania

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Caltagirone: Siziliens Keramikhochburg

Wenn man an sizilianische Keramik denkt, fällt einem sofort Caltagirone ein. Die knapp 40.000 Einwohner zählende Stadt in der Provinz Catania gilt als Keramikhauptstadt mit einer Jahrhunderte alten Tradition. Schon im 15. Jahrhundert entwickelte sich Caltagirone zur Stadt der Töpferkunst. Von den damals dort lebenden 20.000 Menschen übten etwa 1000 den Beruf des Keramikers aus.

Hingucker: La Scalinata di Santa Maria del Monte

Überall leuchten Fliesen, Vasen, Teller, Tassen und Krüge in den buntesten Farben. Blickfang, Postkarten-Bestseller und immer wieder gern fotografiertes Motiv ist die 1606 erbaute Freitreppe Santa Maria del Monte. Einst als Straße geplant, verbindet sie den oberen mit dem quirligen unteren Stadtteil. Ihre 142 Stufen wurden 1954 mit handgemalten Keramikkacheln verkleidet. An ihnen zeigt sich die Geschichte der Keramik-Herstellung. Zum besonderen Hingucker wird die Scalinata di Santa Maria del Monte zur Infiorata (Mitte Mai bis Anfang Juni), wenn sie mit Blumen geschmückt wird. Oder während der Festa di San Giacomo (24./25. Juli) und der Festa della Madonna Assunta (14./15. August), wenn Kerzen und Lampen überall auf der Treppe leuchten. Seit 1918 gibt es zudem eine staatliche Fachschule für Keramik. Sie wurde auf die Initiative des damaligen Bürgermeisters Don Luigi Sturzo ins Leben gerufen.

 

Die Geschichte Caltagirones

Die Präsenz des sizilianischen Spätbarocks „verdankt“ die Stadt dem verheerenden Erdbeben im Val di Noto 1693. Wie auch die Städte Noto, Scicli, Modica oder Ragusa wurde Caltagirone in diesem Stil wieder aufgebaut. Aufgrund dieser besonderen Architektur zählen die spätbarocken Städte des Val di Noto seit 2002 zum Weltkulturerbe.  Errichtet wurde die Stadt aber bereits 828 von den Arabern. Auf dem Hügel der heutigen Altstadt bauten sie eine Festung, die sie Qalat-al-Ghiran (Burg über den Höhlen) nannten. Von Anfang an nutzten sie den Ton der Gegend zur Herstellung der glasierten Keramik mit ihren lebendigen Farben, bei denen Gelb und Blau dominieren. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten. So reiht sich in der barocken Altstadt eine Werkstatt an die andere und das Angebot an bunten Majolika-Erzeugnissen ist unüberschaubar. Keramik aus Caltagirone wird weltweit vermarktet.

 

Rundgang in Caltagirone

Diese Tradition macht einen Rundgang durch das historische Zentrum von Caltagirone besonders reizvoll. Oberhalb der Scalinata befindet sich die ehemalige Kirche Santa Maria del Monte (1606). Vom Glockenturm aus hat man einen traumhaften Blick über Caltagirone. Die Piazza Municipio mit dem klassizistischen Rathaus am Anfang der Freitreppe bildet das Zentrum. Sehenswert ist außerdem das Museo Civico, das ehemaligen  ehemalige Bourbonengefängnis; die keramikverzierte barocke Brücke Ponte di Francesco, das Puppenmuseum (Museo Teatro Stabile dei Pupi Siciliani) und die um 1900 erbaute Villa Patti. Zum Entspannen kann man einen Abstecher in den Stadtpark machen. Von Giovanni Battista Basile Mitte des 19. Jahrhunderts entworfen, wurde er im Stil eines englischer Gärten mit künstlichem See und maurischem Musikpavillon angelegt.  Dort im Park ist auch das  Keramikmuseum (Museo regionale della Ceramica di Caltagirone)  im Teatrino del Bonaiuto untergebracht. In dem mit Majoliken geschmückt Gebäude (1792) erfährt man viel über die Geschichte der Keramik von Caltagirone von den Anfängen bis heute.

 

Weitere Infos

Die Touristeninformation ist in der Via Libertini 3, Tel. 0039 09 3 35 38 09. Parkmöglichkeiten befinden sich im Parkhaus S. Stefano in der Via Circonvallazione di Ponente.

 


UNTERKÜNFTE FÜR IHREN AUFENTHALT FINDEN SIE UNTER:

www.magisches-sizilien.de